Liebe Kunden,
gerne fassen wir Ihnen wieder das vergangene Jahr aus Sicht unseres Betriebes zusammen.
Wie in jedem Jahr beeinflusst das Wetter in großem Maße unsere Tätigkeit und unseren Erfolg. Seit dem Jahr 2017 sind Wetterextreme festzustellen, die wir vorher so nicht kannten. Wir müssen uns damit arrangieren, was nicht immer leicht ist.
Januar und Februar waren außerordentlich mild und trocken, sodass wir Ende Februar bereits die Äcker für unsere Frühkulturen wie Frühkartoffeln, Salat und Frühgemüse vorbereiten konnten.
Als dann Anfang März eine Regenperiode begann, war das Pflanzen allerdings schwierig und verzögerte sich immer wieder. Nur im leichten Sandboden konnten wir jahreszeitgemäß arbeiten.
Mit unseren Schafen hatten wir letztes Frühjahr besonders viel Glück. Vier unserer Mutterschafe brachten sogar Drillinge zur Welt. Da bei Drillingsgeburten oft Fehllagen der Lämmer die Geburt blockieren, mussten wir als Geburtshelfer mehrmals regulierend eingreifen. Aber alles hat gut geklappt, Mütter und Lämmer waren anschließend alle wohlauf.
Der Frühjahrs-Regen dauerte dann schließlich bis Mitte Mai. Immer wieder waren wir gezwungen, in den kurzen Trockenphasen schnell zu reagieren, um das Notwendige zu pflanzen und auszusäen, oder eine Pflanzung vom schweren Boden in leichten Sandboden zu verschieben.
Ab Mitte Mai stellte sich schönes Sommerwetter ein. Alle aufgeschobenen Arbeiten wurden jetzt endlich erledigt. Wärmeliebende Pflanzen wie Kürbisse, Gurken und Zucchini konnten in warme, leicht feuchte Erde gesät werden. Jetzt war alles im Lot. Dass es aber bis Ende Juli keinen Tropfen mehr regnen würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erahnen. Nach zwei Wochen verlangten alle Pflanzen allmählich nach Wasser. Also mussten wir beregnen. Zuerst immer wieder die Frühkartoffeln und das Gemüse. Als dann immer noch kein Niederschlag in Aussicht war, fuhren wir die Bewässerungsrohre zu den Spätkartoffeln und anschließend zu den Kürbissen.
Hauptsächlich die Kartoffeln müssen in der Nacht oder am frühen Morgen beregnet werden, damit das Kraut beim ersten Sonnenschein gleich abtrocknen kann. Eine Abendbewässerung würde nämlich Krautfäule begünstigen. Deshalb war frühes Aufstehen angesagt.
Nach dieser anstrengenden Phase begann es Ende Juli zu regnen. Natur und wir konnten uns erholen. Die bewässerten Kartoffeln haben die Trockenphase gut überstanden, für Kartoffeln ohne Beregnung kam der Regen allgemein zu spät.
Wie es in den letzten Jahren zu beobachten ist, zieht das Wetter einfach nicht mehr weiter. Demnach regnete es bis Anfang September unaufhörlich. Für das Spätgemüse zum Glück kein Problem. Sogar die Zwiebeln sind im September noch wunderbar getrocknet. Am 10. September schlossen wir trotz allem eine gute Kartoffelernte ab – dank Bewässerung im Juni und Juli.
Anfang Oktober begannen wir mit der Ernte des Lager-Gemüses wie Sellerie, Rotkohl, Weißkohl Rote Bete, Hokkaido und Kohlrabi. Alles bei schönem Wetter und gut abgetrocknetem Boden.
Nur die Möhren blieben noch stehen, der Boden war mittlerweile bereits wieder so trocken und so hart, dass unser Gemüseunterschneider, der die Möhren aus der Erde hebt, nicht tief genug in die Erde einging. Wir warteten auf Regen. Der dann am 19. Oktober beginnende Niederschlag hörte mit kurzen Unterbrechungen bis zum neuen Jahr nicht auf. In den kurzen Trockenstunden haben wir die Möhren dann in mehreren „Schlammschlachten“ doch noch geerntet.
Die sich abzeichnenden langen Phasen von Regenzeit und Trockenzeit stellen jedes Jahr eine größere Herausforderung dar.
Ihre Familie Leinenbach